Statistisch gesehen weisen über 80 Prozent der Läuferinnen und Läufer ein erhöhtes Verletzungspotenzial auf, weil sie in den entsprechenden Gelenken nicht ausreichend mobil oder nicht ausreichend stabil sind.
Genau deswegen ist es besonderes wichtig, dass ein Läufer funktionelles Fitness betreibt. Ein funktionelles Training von Beweglichkeit und Stabilität ist für jeden Läufer und Triathleten ein muss, wenn er nicht immer wieder mit Beschwerden oder Verletzungen kämpfen will.
Wenn man ein professionelles Screening mit SpartaNova oder auch das FMS (Functional Movement Screening) zur Beurteilung von alltäglichen Bewegungsmustern, der Mobilität und Stabilität macht sieht man dass und die 40 Prozent eine nicht mehr angepasst Ausdauerfähigkeit besitzen. Noch dramatischer sieht es aber bei den Bewegungsmustern aus: Diverse Studien bestätigen, dass sage und schreibe etwa 85 Prozent der Männer als auch und Frauen nicht den geforderten Mindestwert in den Tests erreichen und damit ein deutlich erhöhtes Verletzungsrisiko aufweisen. Ein solcher SpartaNova Test lässt sich übrigens jederzeit und für jedes Trainingslevel professionell bei uns machen.
Beim Training der Sportler ist es daher wichtig, dass man zunächst gezielt an den erkannten Schwächen arbeitet und dies geht am besten mit funktionellem Training. Das richtige Training sollte dabei immer folgende Kriterien aufweisen:
- Zielgerichtet – abzielend auf die Bewältigung einer Distanz oder Verbesserung der Zeit beziehungsweise die Reduzierung des Körpergewichts.
- Bei Schwächen ansetzend – wir sollten nicht immer das trainieren, worin wir gut sind, sondern gezielt bei den Schwachstellen ansetzen.
- Periodisiert – gezielte Abfolge von intensiveren und weniger anstrengenden Trainingseinheiten.
- Progressiv – das Training sollte stets intensivierbar sein; dass heisst, es muss immer noch eine Steigerung möglich sein.
Wichtig ist, dass man sich zuerst an den basis Übungen mit den Basic-Bewegungsmuster orientiert und dieser Trainiert ohne gleich sporartspezifisch auf die Bewegungen einzugehen.
Ein Funktional Training bietet genau dies, man trainiert Bewegungen die über eine Muskelkette gehen, also die euger- und die Streckerkette und nicht einzelne Muskeln separat. Zudem unterscheidet man im funktionellen Training zwischen Übungen, bei denen der trainierte Körperteil Bodenkontakt hat (engl. closed chain), wie bei Liegestützen, oder sich frei im Raum bewegt (engl. open chain), wie beim Freihantel- oder Kettlebelltraining.
Der Amerikaner Keith Spennewyn hatte 2008 in einer Studie Untersucht wie sich funktionelles Training in Form von Open-chain-Krafttraining auf Kraft und Gleichgewicht auswirkt und hat die Ergebnisse dann mit dem konventionellem Krafttraining verglichen. Selbst Wissenschaftler waren damals erstaunt, dass der Kraftzuwachs gegenüber klassischem Krafttraining um 58 Prozent zu nahm und, was für den Läufer (insbesondere Crossläufer) noch interessanter ist, das Gleichgewicht sich um 196 Prozent steigerte.
Ein weiterer Grund also warum funktionelles Training beim Laufen so wichtig ist.
Im professionellen und modernen Laufsport ist das funktionelle Lauftraining nicht mehr wegzudenken. Es stellt die traditionellen Trainingsschwerpunkte komplett auf den Kopf. Das oberste Ziel ist es, dass das perfekte Zusammenspiel von Kraft, Koordination und Beweglichkeit, perfekt funtioniert. Davon hängt es ab, wie der Körper sich effizient und verletzungsfrei bewegen kann.
Funktionelle Kraftübungen trainieren idealerweise komplexe Bewegungsmuster und sprechen nicht isoliert ein Gelenk oder eine Muskelgruppe an. Es geht nicht nur darum, mehr Kraft zu bekommen. Der Leistungszuwachs, den man sich durch das funktionelle Training erarbeiten, basiert insbesondere auf einem besseren Gleichgewicht und einer größeren Mobilität und Stabilität des Bewegungsapparates. Die Planung von funktionellem Training soll gleichzeitig Spass machen und eine Herausforderung sein.
Ein Beispiel warum Funktionelles Krafttraining für den Läufer unverzichtbar ist:
Eine stabile Hüfte verbessert nicht nur die Funktion des Hüftgelenks, sondern hat ebenso einen direkten Einfluss auf die Funktion der Knie und Sprunggelenke.
Funktionelles Training hilft, Bewegungsabläufe zu optimieren, indem möglichst viele Muskeln über mehrere Gelenke aktiviert werden. Beweglichkeits- und Stabilitätstraining sind dabei der Schlüssel zum Erfolg. Um an der Basis jeder Bewegung anzusetzen, beginnt Beweglichkeitstraining grundsätzlich immer mit der Rumpfmuskulatur. Die Anteile des Bewegungsapparats, die für jeden Läufern eine besondere Bedeutung haben sind: Die Sprunggelenke, die Knie, die Hüfte, die Lenden- und Brustwirbelsäule aber auch Schulter und Arme.
Während die Sprunggelenke, die Hüfte, Brustwirbelsäule und die Schultern in erster Linie ausreichend beweglich sein müssen, kommt es bei den Knien und der Lendenwirbelsäule zu allererst auf die Stabilität und eine Kraftübertragung mit möglichst wenig Energieverlust an.
Durch ein gutes und gezieltes funktionelles Training wird genau dies trainiert und der Läufer wird dadurch effizienter, schneller und vor allem weniger verletzungsanfällig.